Donnerstag, 27. August 2009

Ausstellungsbesuch Hamburg

Am 22.08.09 begann unsere äußerst spannende Reise zur Hopper-Ausstellung im Bucerius Kunstforum (Hamburg). Da unsere Gruppe aus einem szenischen Künstler und vier Hobbyfotografen, bzw. Hobbymalern bestand, war klar, dass schon auf dem Hinweg alles analysiert, fotografiert und assoziiert würde (man könnte fast sagen, wir hätten zur Lomographie zurückgefunden).

Der Fußmarsch, den wir in Hamburg zurücklegten, stellte sich auch als äußerst amüsant heraus: wir durften erfahren, mit welchen kreativen Ideen Penner und Studenten und insbesondere Sozialpädagogikstudenten sich Geld verdienen (einer hatte sich z.B. aus Abflussrohren ein Digeridoo gebaut). Die Marsch zog sich immer weiter in die Länge - was aber nicht schlimm war, da wir durch lustige Zufälle aufgehalten wurden: erst kam ein Pro7-Kamerateam, das uns 15 Minuten beanspruchte, und dann lief uns ein ziemlich langer Schützenumzug über den Weg.

Endlich im Bucerius Kunstforum angekommen hörten wir gar nicht mehr auf zu staunen. Bis auf die Besucher und die Bilder war wohl fast alles aus dem 21. Jhd. Das Klo, die Wendeltreppe, der Souvenirshop - alles war interessant gestaltet und mit Infobroschüren für Kunstinteressierte vollgestopft. Noch glücklicher wurden wir, als wir erfuhren, dass wir als Schüler und Studenten nur 5 Euro zahlen müssten (gut angelegtes Geld!).


Edward Hopper
Seven A. M., 1948
Whitney Museum of American Art, New York


Zu Beginn unseres Rundganges standen wir vor einer überdimensionalen Tafel, die zugekleistert war mit Text, der aber nicht viel aussagte. Gott sei Dank wurden wir aber durch die Bilder entschädigt: "Tall Masts", "Railroad sunset" und "Morning in South Carolina" sind nur einige der Bilder von Edward Hopper, die ausgestellt waren. Es waren zwar nicht die bekanntesten Werke von ihm wie "Nighthawks" oder "Summer evening" dabei, doch der kunstinteressierte Mensch kann sich allein von der Tatsache verzaubern lassen, dass Hopper diese Bilder gemalt hat. Es sind keine billigen Kopien, sondern man ist den Bildern fast so nah, wie Hopper es einst war. Hoppers Bilder spiegeln seine Seele wieder. Sie zeigen, dass Edward Hoppe ein einsamer und zurückgezogener Mensch war, der oft mit der Straßenbahn reiste und viel Zeit an Werften (besonders denen seines Geburtsortes) verbrachte. Er ließ sich von der Erotik der Nacht, dem Theater, dem Film und der Fotografie mitreißen. Gail Levin (ein Hopper Kenner) hat einmal geschrieben, dass Hopper das Theater als Metapher für das Leben sehe und sich selbst als Regisseur, der Szenen komponiert um sie zu malen. Dies wird dem Betrachter von Hoppers Bildern spätestens nach dem zweiten Bild bewusst.


Edward Hopper
South Carolina Morning, 1955
Whitney Museum of American Art, New York


Nach Hopper sahen wir uns natürlich auch die Bilder der anderen amerikanischen Realisten an. Während dessen Bilder eher durch einen kühl-realistischen Stil geprägt sind war es ganz erfrischend, danach bunte und dynamische Bilder zu betrachten. Die Ausdrucksstärke und die Farbkomposition der anderen Künstler beeindruckte mich so, dass ich beschloss, gleich zwei von diesen zu meinen neuen Lieblingsbildern zu zählen: "Twenty Cent Movie" von Reginald Marsh und "Sailors and Floosies" von Paul Cadmus (natürlich auch noch viele viele andere). Besonders aufregend fand ich hier, dass jeder Künstler einen eigenen, ganz besonderen Stil hatte. Und diese fast schon nicht mehr zu ertragende Ehrlichkeit, die in den Bildern steckt, wird mit so viel Charme und Kreativität an den Betrachter gebracht.


Thomas Hart Benton
Poker Night (from A Streetcar Named Desire), 1948
Whitney Museum of American Art, New York


In der 2. Etage lagen dann noch Bücher über die Kunst des 19. und 20. Jahrhundert aus, die einem noch mal den Hintergrund einzelner Werke erklärten (wobei man sich bei so vielen Informationen wirklich nicht so viel merken konnte).

Auf dem Rückweg bastelten wir selbst dann noch mit allem, was wir hatten rum und machten schöne Fotos.

Abschließend kann ich nur sagen, dass sich das Geld, das ich ausgegeben habe (sechs Euro für die Fahrt und fünf Euro Eintritt) absolut gelohnt hat und ich diese Reise gern immer wieder unternehmen würde (es gibt ja auch noch andere interessante Ausstellungen).

Hanna Seidel

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Link: >>> Bucerius Kunst Forum

Kubismus

In der Qualifikationsstufe wird im laufenden Semester unter dem Thema "Mensch und Stadt" ein futuristisches Gemälde von Carlo Boccioni zu besprechen sein. Um dessen Bildsprache verstehen zu können muss man die kubistische Gestaltungsweise begriffen haben. Hier kann vielleicht die Analyse eines Gemäldes von Braque hilfreich sein: "Violine und Krug" (1910).



Der Eintrag bei Wikipedia bleibt zu vordergründig.

Interessant könnten dagegen die Manifeste und Künstleräußerungen sein, die ihr bei Kunstzitate findet.

Samstag, 15. August 2009

Inkscape: Vektorgrafiken

Die kostenlose, ausgesprochen leistungsstarke Software kann es durchaus mit Illustrator oder Freehand aufnehmen. Die Programmierer setzen mit dem Dateiformat SVG auf einen freien, speziell für Webgrafiken entwickelten Standard.



Neben SVG exportiert Inkscape Ihre fertigen Werke nach EPS, Postscript, JPEG, PNG, BMP, TAR und TIFF. Die Freeware bietet unzählige Werkzeuge für Formen, Füllungen und Linien. Zudem geht Ihnen Inkscape tatkräftig bei Textformatierungen, Pfaden und Gruppierungen zur Hand. Wie es sich für einen waschechten Vektor-Spezialisten gehört, wandelt Inkscape natürlich auch Objekte in Pfade um, bearbeitet einzelne Knoten komplexer Zeichnungen und bietet praktische Klonwerkzeuge. Dank eines durchdachten Ebenen-Editors lassen sich einzelne Bildelemente übereinanderlegen und bequem voneinander getrennt bearbeiten.

Von Bannern über Logos bis hin zu künstlerischen Bildern oder detaillierten Konstruktionsplänen leistet die Open-Source-Software ausgezeichnete Dienste.

Pencil: Comic und Film

Comics erleben dank der Filmindustrie einen zweiten Frühling. Professionelle Comic-Produktionen kosten aber viel Geld. Die kostenlose Software Pencil versorgt den Comic-Zeichner mit grundlegenden Zeichen-und Animations-Funktionen.



Die Formen einzelner Elemente der Vektorgrafiken verändert man mit Hilfe von Linienpunkten. Pencil verwaltet die verwendeten Füll- und Hintergrundfarben der Zeichnung. Für die Hintergründe importiert der Künstler Bitmap-Dateien per Drag&Drop. Einzelne Elemente oder Zeichnungen des Cartoons schichtet der Anwender in Bildebenen auf. Pencil setzt die verschiedenen Ebenen zu einem statischen Gesamtwerk zusammen. Alternativ entstehen aus den Bildern entlang einer Zeitlinie Animationen mit Geschwindigkeiten von 12 bis 50 Bildern pro Sekunde.

Optionale Audio-Ebenen verfeinern den Soundtrack. Kamera-Ebenen rahmen das Bild in der gewünschten Position ein. Das fertige Comic speichert Pencil im XML-Format samt einem Bitmap-Ordner auf der Festplatte. Als Exportfunktionen bietet die Freeware eine Sequenz von PNG-Bildern oder eine Flash-Datei.

Für den geübten Zeichner bietet Pencil kostenlos alles Nötige für die Cartoon-Produktion am PC. Ungeübte Zeichner ziehen weniger Nutzen aus dem Programm, da die Arbeit mit Vektorgrafiken ein gewisses Grundkönnen voraussetzt.

Strichmännchen animieren!

Mit Pivot Stickfigure Animator erstellt man kleine Strichmännchen-Animationen. Mit der kostenlosen Software bewegt man anhand so genannter Pivot-Punkte Strichmännchen und erzeugt in Form von Einzelbildern Schritt für Schritt kleine Zeichentricksequenzen.



Neben Strichmännchen hält Pivot Stickfigure Animator auch mehrere Tiere bereit. Zudem erstellt man bei Bedarf neue Figuren und Objekte oder lädt ein BMP-Bild als Hintergrund. So sind der eigenen Phantasie kaum Grenzen gesetzt. Mit Hilfe des integrierten Pivot-Editors erzeugt man die für eine Animation notwendigen Einzelbilder. Über die Pivot-Punkte bewegt und positioniert man die Strichmännchen vor dem Hintergrund.

Ist eine Einstellung fertig, erzeugt ein Klick auf next frame das nächste Einzelbild. Diese Kopie des vorangegangenen Bildes ändert man dann. Auf diese Weise muss man die Bilder nicht immer wieder neu zeichnen. Fertige Sequenzen speichert man auf der Festplatte oder exportiert das Filmchen als animierte GIF-Datei.

Pivot Stickfigure Animator macht einfach Spaß. Mit etwas Phantasie erstellt man mit dem GIF-Editor der besonderen Art lustige Minifilmchen. Wer möchte, lädt die fertigen GIF-Dateien anschließend in einen Videoeditor und versieht die Filme mit einer Tonspur.

Freitag, 7. August 2009

Digitaler Stundenplan - kostenlos

Mit Schooltime steht Euch ein kostenloses Programm zur Verfügung, mit dem sich sehr viele schulische Termine verwaltenh lassen. Natürlich zeigt es den aktuellen Stundenplan an, lässt es aber auch zu Vertretungsstunden einzubinden. Und - ein besonderes Highlight - mit diesem kleinen Tool können alle Arbeitstermine verwaltet werden. Die Countdown-Funktion zeigt an, wann es höchste Eisenbahn wird mal in die Unterlagen zu schauen...



"Schooltime ist ein speziell für Notebookklasse entwickeltes Organisationsprogramm, das Dir persönlich helfen soll, alles Organisatorische in der Schule in den Griff zu bekommen."



Der österreichische Autor Benjamin Nussbaum stellt seine Softrware kostenlos zur Verfügung, nimmt aber gerne Spenden entgegen. Mehr Informationen und Download hier>>>

Donnerstag, 6. August 2009

Der Lauf der Dinge



Film der Schweizer Medienkünstler Peter Fischli und David Weiss aus dem Jahr 1987 mit einer Laufzeit von 29m 45s.

"Der Lauf der Dinge ist ein Kunstfilm, der mit wenigen Schnitten den kontinuierlichen Ablauf einer Art Rube-Goldberg-Apparatur wiedergibt. Diese linear auf einer Länge von 20 bis 30 Metern in einer Lagerhalle aufgebaute Aneinanderreihung von improvisierten Vorrichtungen zur Erzeugung von Flammen, Bewegung, chemischen Reaktionen, Schaum und ähnlichem wird zu Beginn des Films in Gang gesetzt und läuft dann ähnlich einer Kettenreaktion ab, wobei ein Element jeweils einen Bewegungsimpuls an das nächste weitergibt. Zur Verwendung kommen dabei schiefe Ebenen, Konservendosen, Reifen, Plastikflaschen, Feuerwerkskörper, Luftballons, die mit Gas gefüllt oder zum Platzen gebracht werden und anderes mehr.

Eine wichtige Rolle spielt die Verkettung grundlegender physikalischer Prinzipien wie unter anderem die Ausnutzung der Schwerkraft, der Zentripetalkraft, des Trägheitsmoments, des 3. Newtonschen Axioms und des Hebelgesetzes. Daneben werden diverse chemische Reaktionen genutzt, um die nächste Aktion auszulösen. Dazu werden beispielsweise verschiedene Flüssigkeiten gemischt, die sich ausdehnen, Gase erzeugen, Kunststoffe auflösen oder in Brand geraten.

Durch das wiederholte Infragestellen, wie und ob es weitergeht, und durch das zeitliche Hinauszögern der einzelnen Ereignisse entsteht beim Betrachter ein Auf und Ab von Spannung, Entspannung, Erwartungshaltung, unerwarteter Ereignisse und Effekte. Jedes Ende eines Ereignisses ist zugleich der Beginn eines neuen." (Wikipedia)

Mittwoch, 5. August 2009

Guten Start und Aufwiedersehen!

Die Fachgruppe Kunst wünscht allen Schülern jedweden Geschlechts und Alters einen guten Start in das kommende Schuljahr! Das Winterhalbjahr wird lang werden, schmiert Euch also ein paar Stullen für unterwegs!

Zum Ende des letzten Schuljahres wurde Herr Bremer in den wohlverdienten Ruhestand entlassen, und mit ihm Herr Behrens, der sich besonders gerne bei den Künstlern aufhielt und uns wie ein Fachkollege ans Herz gewachsen war. Wir wünschen Ihnen alles Gute. Und hin und wieder ein bisschen Sehnsucht nach ihrer alten Wirkungsstätte, so dass wir gelegentlich mit ihnen herzlich lachen können!

Zentralabitur

Die Vorgaben für das Zentralabitur findet Ihr mit den folgenden Links:


Die jeweiligen Unterrichtsinhalte sind nach praktischen und theoretischen Anteilen gegliedert. Unterschieden wird zudem zwischen grundlegendem und erhöhtem Niveau.

Die fachspezifischen Formulierungen und Arbeitsanweisungen in den Abiaufgaben, Operatoren genannt, werden hier vorgestellt.

Die einheitlichen Prüfungsanforderungen für Kunst kann man sich hier mal anschauen.

Es versteht sich von selbst, dass im Zentralabitur nicht auf individuelle Besonderheiten wie Unterrichtsausfall oder wie auch begründete Versäumnisse Rücksicht genommen werden kann. Nicht behandelter Stoff muss im Grunde selbstständig nachgearbeitet werden. Die Schule ist nicht verpflichtet dafür in jedem Fall Verantwortung zu übernehmen.

Im Klartext heißt das: Lerngruppen, die langsam arbeiten, schaffen vielleicht den Stoff nicht in der notwendigen Ausführlichkeit. Schüler haben folglich nichts von Bummeleien und Alternativbespielungen. Es empfiehlt sich wärmstens, die mentale Handbremse zu lösen...

Blindverkostung

Gegen Ende des vergangenen Schuljahres behandelten wir in der 11. Jahrgangsstufe das Thema Werbung. Besonders bei Produkten ohne "unic selling proposition" (einzigartigem Verkaufsvorteil) setzt die Werbung auf einen Imagetransfer, um das jeweilige Produkt erfolgreich zu machen. Die wirkliche sensorische Qualität tritt dabei in den Hintergrund. Bei Blindverkostungen im Münchener Hofbräuhaus waren zum Beispiel ausgewiesene Bierkenner nicht in der Lage, unter verschiedenen normalen Bieren das alkoholfreie heraus zu schmecken.

Am Schuljahresende vergnügten wir uns mit einem Film "100 Jahre Coca-Cola". Auch schon zwanzig Jahre alt. In ihm wird gezeigt, wie die Chefs von Coca- und Pepsi-Cola vor laufender Kamera jeweils das Konkurrenzprodukt in IHREN Flaschen verkosten durften, und den Fake nicht erkannten.

Für die letzte Stunde setzten wir eine eigene Blindverkostung mit allen möglichen Cola-Varianten an.



Der Versuchsaufbau war schlichtweg professionell.



Die Leistungen der Probanden aber eher kläglich. Bis auf Vanille-Cola wurde kein Produkt eindeutig erkannt. Bei der Qualitätsprobe gewann sogar die Penny-Cola, und die "echte" Coke landete auf dem letzten Platz.

So viel zum Thema Markenfetischismus...